Pressemitteilung 28/22: Vernetzung von DRK-Fluthilfe und DRK-Migrationsberatung - DRK-Fluthilfe-Servicecenter Ahr weitet Unterstützungsmöglichkeiten auf ukrainische Geflüchtete aus
Kreis Ahrweiler. Das Fluthilfe-Servicecenter Ahr und die Migrationsberatung vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) im Kreis Ahrweiler vernetzen sich noch intensiver. Insbesondere die Hilfsmittelausgabestelle erweitert ihr Angebot nun auch für Geflüchtete aus der Ukraine. Durch Personalüberschneidungen sind auch Beratungsangebote im DRK-Fluthilfe-Servicecenter auf dem Parkplatz Danziger Straße Ecke Ringener Straße möglich.
„Helfen, ohne zu fragen wem. Unterschiedslose Hilfe allein nach dem Maß der Not“, so lautet die Idee Henry Dunants, der 1863 die Gründung des weltweiten Rotkreuznetzwerks initiiert hat. Alle Rotkreuzler sind bis heute diesen beiden elementaren Leitsätzen verpflichtet. So auch im Kreis Ahrweiler. Mit dem DRK-Fluthilfe-Servicecenter Ahr hat der DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V. eine leistungsfähige Einrichtung für flutbetroffene Mitbürger geschaffen. Neben Fragen allgemein zur Fluthilfeberatung sowie zu Finanzhilfen werden verschiedene Programme angeboten, in denen sich flutbetroffene Mitbürger austauschen können. Hierzu hat das DRK seinen Stellenplan um Fachkräfte aus den Bereichen Sozialarbeit und Sozialpädagogik erweitert.
Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine kamen erste Geflüchtete aus der Kriegsregion in den Kreis Ahrweiler zu Verwandten. Wie in solchen Fällen üblich erreichten das DRK im Ahrkreis Anfragen nach unterstützenden Hilfen. Da der DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V. als flutgeschädigte Einrichtung räumlich noch nicht voll arbeitsfähig ist, wurde kurzerhand entschieden, die temporären Kapazitäten des DRK-Fluthilfe-Servicecenter Ahr einzubinden. Mit der Sozialarbeiterin / Sozialpädagogin Adriana Sampaio, deren Stelle sich in der DRK-Sozialarbeit für Migranten und im DRK-Fluthilfe-Servicecenter Ahr aufteilt, ist eine optimale Vernetzung gewährleistet. Da die Anfrage nach Sachspenden von Flutbetroffenen stagniert, wurde beim DRK entschieden, die Hilfsmittelausgabestelle für Kriegsflüchtlinge zu öffnen.
Strahlende Augen konnten die Rotkreuzler bereits dem ukrainischen Mädchen Renata Matskiv machen. Zusammen mit ihrer ukrainischen Mutter und dem türkischstämmigen Vater, der wegen seiner Staatsbürgerschaft nicht der ukrainischen Wehrpflicht unterliegt, flüchtete die Familie zum Bruder des Vaters in Sinzig. Obwohl dieser selbst Flutbetroffener und mit seiner eigenen Familie seit der Flutkatastrophe unter widrigen Umständen auf engstem Raum lebt, war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, seine Verwandten vor dem Krieg zu schützen und bei sich aufzunehmen.
Angereist mit den nötigsten Dingen und konfrontiert mit der deutschen Schulpflicht benötigte die kleine Renata einen Schulranzen. Diesen konnte die DRK-Hilfsmittelausgabestelle kurzfristig organisieren und überreichen. Als die Rotkreuzler von der Gesamtsituation erfuhren, ging Sana Daghfous-Soussi, verantwortlich für die DRK-Hilfsmittelausgabestelle, mit der Familie kurzerhand in die Hilfsmittelausgabestelle, um noch benötigte Bekleidung mitzugeben.
Ukrainische Geflüchtete, die im Kreis Ahrweiler bei Verwandten leben und Informationen zu ihrem Aufenthalt oder anderen rechtlichen Dingen benötigen, erhalten Unterstützung durch die DRK-Migrationsberatung und im DRK-Fluthilfe Servicecenter Ahr. Migrationsberaterin Maria Schön ist telefonisch unter 0171 84 41 057 oder per E-Mail an migration@kv-aw.drk.de erreichbar. Adriana Sampaio kann unter 01511 49 23 486 oder per E-Mail an a.sampaio@kv-aw.drk.de kontaktiert werden.