Pressemitteilung 06/20: Rotkreuzler im Kreis Ahrweiler trauern um ihren ehemaligen Kreisbereitschaftsführer - Rotkreuz-Urgestein Walter Comes im Alter von 81 Jahren verstorben
Kreis Ahrweiler. Die Rotkreuzler im Ahrkreis trauern um ihren langjährigen Kameraden, ehemaligen Kreisbereitschaftsführer und Ehrenvorsitzenden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Ortsverein Sinzig e.V., Walter Comes. Comes verstarb am 21. März 2020 nach langer Krankheit. Jahrzehntelang prägte er das Bild des eifrigen und pflichtbewussten Rotkreuzlers. Das Rote Kreuz und der Kreis Ahrweiler verlieren einen Kameraden und Mitbürger, der für seine Heimat gelebt und sich engagiert hat, ohne sich dabei in das Rampenlicht zu drängen.
Als 22-jähriger wurde Walter Comes im Mai 1960 Mitglied im DRK-Ortsverein Sinzig e.V. Von 1963 bis 1965 übte er dort das Amt des Zeugwartes aus. Nach drei Jahren als stellvertretender Bereitschaftsführer war er ab 1968 als Bereitschaftsführer für die Planung und Durchführung der Rotkreuzarbeit in Sinzig verantwortlich. Mit dem Namen Walter Comes untrennbar verbunden ist das Rotkreuzheim des DRK-Ortsverein Sinzig e.V. in der Friedrich-Ebert-Straße.
Als maßgeblicher Initiator der Errichtung der Rotkreuzunterkunft in den Jahren 1974 - 1975 drückte Comes der Rotkreuzarbeit in Sinzig seinen Stempel auf. Im Rahmen der von den Rotkreuzhelfern überwiegend in Eigenleistung erbrachten Bauarbeiten ging er mit über 1.100 ehrenamtlichen Dienststunden als gutes Beispiel voran. Auch die in den späteren Jahren erfolgten Anbauten, Garagen und eine Kleiderkammer, wurden als sinnvolle Ergänzungen durch das Engagement von Walter Comes möglich.
Zu seiner tatkräftigen Arbeit als Bereitschaftsführer in Sinzig übernahm er weitere Verantwortung für das Rotkreuzwesen: Von 1982 bis 1995 bekleidete er zusätzlich das Amt des stellvertretenden DRK-Ortsvereinsvorsitzenden. Im Jahr 1995 gab Walter Comes die Aufgaben des Bereitschaftsführers weiter, um sein Engagement dem Ehrenamt des Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins Sinzig e.V. widmen zu können.
Comes war nicht nur auf Ortsebene im Einsatz. Besondere Verdienste über die Stadtgrenzen hinaus hat er sich durch seine fast zehnjährige Tätigkeit als ehrenamtlicher Krankenwagenfahrer erworben. Dies zu einer Zeit, als in den 60-ziger Jahren der Rettungsdienst noch nicht gesetzlich geregelt war und es noch keine Rettungswachen im heutigen Sinne gab.
Im DRK-Kreisverbandes Ahrweiler e.V. war Walter Comes seit 1974 als Kreisbereitschaftsführer und damit Kraft Amtes als Kreisvorstandsmitglied tätig. Die Ausbildung der Einsatzkräfte, die Koordination überörtlicher Sanitätsdiensteinsätze, die Vorbereitung und Durchführung von Sanitätsdiensten bei Großveranstaltungen am Nürburgring, der Katastrophenschutz und die Konzeption der ersten Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) im Landkreis Ahrweiler lagen ihm während dieser Zeit am Herzen und wurden tatkräftig umgesetzt. 1997 legte Comes die Kreisbereitschaftsführung in jüngere Hände, um Verantwortung als stellvertretender DRK-Kreisverbandsvorsitzender zu übernehmen. Mit minutenlangem stehendem Beifall seiner Kameraden wurde Walter Comes 2007 während der DRK-Kreisversammlung in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Comes Kompetenz und Erfahrung waren Anlass, ihn auch in DRK-Gremien auf Bezirks- und Landesverbandsebene zu berufen. Im DRK-Bezirksverband Koblenz war er rund zwei Jahrzehnte als Vertreter der Rotkreuzgemeinschaften im Bezirksverbandsausschuss tätig. Im DRK-Landesausschuss wirkt er von 1974 bis Ende der 1990-er Jahre als Vertreter der Kreisverbände bei der Entscheidung wichtiger Rotkreuzfragen mit.
Neben diesen Aufgaben stellte sich Comes mehrfach während seines Urlaubs für internationale Hilfseinsätze nach Polen und Russland zur Verfügung. Mit seinen Sinziger Rotkreuzkameraden pflegte er mehrere Jahre mit gegenseitigen Besuchen und Unterstützungen bei größeren Veranstaltungseinsätzen einen freundschaftlichen Kontakt zu Rotkreuzlern in Borken nahe der niederländischen Grenze.
Das langjährige und äußerst zeitaufwendige Engagement, das Walter Comes im Dienst des DRK für das Gemeinwohl leistete, war in dieser Intensität beeindruckend und kaum zu überbieten. Dafür wurde er mit verschiedensten öffentlichen Ehrungen honoriert. 1982 wurde ihm die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Vom DRK erhielt er 2007 als höchste von mehreren Auszeichnungen die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz e.V.